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Gerd Fölting: Himmel - Hölle - Nichts: Jenseitsvorstellungen

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Gerd Fölting:  Verheiratet, zwei Kinder, überzeugter Ruhrgebietler und Weltenbummler. Nach dem Studium der Theologie, Geschichte und Germanistik tätig als Lehrer am Gymnasium, an Gesamtschulen und in der Aus- und Weiterbildung von Lehrern. Seit meiner Jugend engagiert in verschiedenen Funktionen in der katholischen Kirche.

Ludwig Wittgenstein beendet seinen „tractatus logico-philosophicus mit dem Satz: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“. Damit ist grundsätzlich das doppelte Problem des Menschen mit dem Zusammenhang von Leben und Tod angesprochen: Einerseits möchten wir unser Leben sinnvoll gestalten und uns gerecht in unsere Gesellschaft und in die Natur einfügen. Dazu verstehen religiöse Menschen sich als Geschöpfe eines Gottes oder von Göttern, beschenkt mit einem zeitlich begrenzten Leben, aber aufgehoben in einem zeitlosen Jenseits. Nichtreligiöse Menschen sehen sich vor der gleichen Aufgabe, aber ohne eine Perspektive über den physischen Tod hinaus formulieren zu können oder zu wollen. Andererseits wollen Religiöse wie Nichtreligiöse über Leben und Tod nachdenken und sprechen, obwohl Begriffe fehlen. Also weichen die Menschen auf Bilder aus, von denen sie wissen, dass sie nur begrenzte Annäherungen bieten oder falsch sind.

Um das Leben zu bewältigen, sind diese Bilder notwendig. Aber wir müssen sie überwinden, um uns in der Welt richtig zu verstehen. Wir dürfen sie „wie eine Leiter wegwerfen, nachdem wir über sie hinaufgestiegen sind.“ (Ludwig Wittgenstein)

 Das ist das Thema des Abends.