Florian Jeserich: Die christliche Kunst des Sterbens

15. Mai 2019

Florian Jeserich (*1980) hat Religionswissenschaft, Ethnologie und Philosophie in Heidelberg studiert. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth- Dort deckte er in Lehre und Forschung dien Bereich Medizinethik und Geschichte der Medizin ab. Seit 2014 arbeitet er als Referent für Ethik im Gesundheitswesen an der Katholischen Akademie Die Wolfsburg in Mülheim an der Ruhr. Im Rahmen seiner Tätigkeit beschäftigt er sch u.a. mit der Etablierung einer Sterbe- und Trauerkultur in katholischen Einrichtungen des Gesundheitswesens im Bistum Essen.

In seinem Vortrag über “Die christliche Kunst des Sterbens” stellt Florian Jeserich einen spätmittelalterlichen Bildzyklus vor, der zur Vorbereitung auf den Sterbeprozess diente und einen “guten Tod” versprach. Die Bilder zeigen zum einen die fünf Versuchungen (Abfall vom Glauben, Verzweiflung, Ungeduld, Hochmut, irdische Anhaften), denen der Sterbende ausgesetzt ist; zum anderen werden die fünf Gegenhaltungen dargestellt, die das Seelenheil des Menschen sichern helfen (Glaubensstärke, Hoffnung, Geduld, Demut, Verzicht). Der Bildzyklus wurde als “Sterbebüchlein” bekannt und ging als einer der ersten “Bestseller” in die Geschichte ein. Heute ist die ars bene moriendi, die Kunst des guten Sterbens, kaum noch bekannt. Die spirituellen Konflikte jedoch, die das “Sterbebüchlein” aufdeckt und bearbeiten hilft, bleiben von aktueller Brisanz.

Kontakt: Florian.Jeserich@arcor.de